Der Klimawandel stellt für unsere Gesellschaft eine globale Herausforderung dar, die wir nur gemeinsam mit einem Bündel von Maßnahmen abmildern können – der Werkstoff Holz spielt dabei eine wichtige Rolle, denn Holz bindet CO2.
Die Kampagne „Fördert Holz“ steht für die Bedeutung des Werkstoffes beim Klimaschutz. Ohne den verstärkten Einsatz von Holz im Bauwesen sind Maßnahmen gegen den Klimawandel nicht hinreichend zu schaffen. Deswegen setzt sich der GD Holz mit seinen Kernforderungen für den verstärkten Einsatz des Werkstoffes ein. Die Einsatzmöglichkeiten von Holz im Bauwesen sind schier unbegrenzt, Hölzer aus aller Welt kommen in ihrer ganzen Vielfalt zum Einsatz und leisten in jedem Haus einen Beitrag zur Reduzierung von CO2.
Das Thema ist komplex, der Ansatz der Kernforderungen soll dem gerecht werden, indem diese Forderungen viele unterschiedliche Aspekte ansprechen, sei es zur Forstwirtschaft, zu steuerlichen Maßnahmen, zu Ausbildung oder zum Bauordnungsrecht.
Wichtig ist uns auch der Hinweis auf den freien und fairen Handel mit Holz weltweit – Holz ist ein global gehandeltes Produkt, Gesetze und Sorgfaltspflicht der Importeure sorgen für ausschließlich legale und nachhaltige Holzprodukte.
Warum müssen Verbraucher für Produkte aus dem ökologischsten Werkstoff der Natur den vollen Mehrwertsteuersatz bezahlen, während für CO₂-Verursacher wie z. B. Fleisch ein ermäßigter Satz gilt? Warum wird hochgiftiges Schweröl oder Kerosin im großen Stil von Mehrwert- und Mineralölsteuer befreit, während langlebige Holzprodukte nicht steuerlich begünstigt werden? Wir fordern eine reduzierte Mehrwertsteuer von 7 % auf Holz und Holzprodukte, die einen Holzanteil von mindestens 50 % haben. Nur so wird der Verbraucher nachhaltig belohnt, wenn er sich für nachwachsende Rohstoffe zum Beispiel beim Möbel- oder Holzhauskauf entscheidet!
Der ökologischste Werkstoff der Natur wird steuerlich benachteiligt
Es reicht nur ein Einkauf im Supermarkt und schon quillt danach der Mülleimer über. Er ist voll mit Kunststoffen, die selten den Weg in den Recyclingkreislauf finden und stattdessen verbrannt werden. Und das nachdem sie zuvor unter hohem Öl-, Energie- und Wasseraufwand hergestellt wurden. Ähnlich umweltbelastend sind Glas oder Aluminium. Doch wie sieht es mit Holz aus? Das Material ist nachwachsend, robust und bindet CO2. Deshalb sollte dieses ökologische Hightech-Produkt der Natur auch eine entsprechende Förderung erhalten. Diese Förderung erfolgt in unseren Augen am einfachsten durch eine Mehrwertsteuersenkung für Holz.
Einfache Senkung, große Wirkung
Es gibt viele Möglichkeiten, um die Herstellung und den Verkauf von Produkten zu fördern. Der Staat kann umfangreiche Förderprogramme aufsetzen, Fördergelder bereitstellen oder Gesetze ändern. Entsprechende Forderungen haben wir bereits aufgestellt. Doch es gibt eine sehr einfache Möglichkeit, um die Förderung fast automatisch zu starten: Die Senkung der Mehrwertsteuer. Diese Praxis wird bereits bei vielen für das alltägliche Leben wichtigen Dingen wie Gemüse, Milch, Büchern oder Fleisch durchgeführt. Warum sollte der vergünstigte Mehrwertsteuersatz dann nicht auch für Holz angesetzt werden? Holz ist so zentral für unsere Zukunft und wichtig für unser Leben, dass dieser Schritt längst fällig ist.
Wie soll gesenkt werden?
Damit wird nicht nur die heimische Holzwirtschaft nachhaltig entlastet. Vielmehr haben die Verbraucherinnen und Verbraucher die Möglichkeit, sich aktiv für günstige Holzprodukte zu entscheiden, um so wiederum den Anbau und die Pflege der Waldbestände zu fördern. Eine Win-Win-Situation für alle: die Umwelt, die Verbraucher und alle Beschäftigten der Holzwirtschaft.
Förderung von Holzwirtschaft als wichtiger CO2-Speicher
Wir gehen in unserer Forderung noch einen Schritt weiter. Denn wir wissen, wie wichtig Holz für die Speicherung von CO2 ist. Unsere Wälder spielen beim Klimaschutz eine zentrale Rolle. Während jedoch Käufer von E-Autos oder Photovoltaikanlagen von Förderung profitieren können, gibt es für Forstbetriebe keine angemessene Förderung. Dabei tragen diese im höchsten Maße zum Erreichen von Klimaschutzzielen bei. Denn bis heute gibt es kein effizienteres Material zum Speichern großer Mengen CO2 als Holz.
Deshalb fordern wird, dass auch die Holzwirtschaft als wichtige Akteurin im Klimaschutz durch Steuerbegünstigungen gefördert wird!
Unsere Wälder binden auf natürliche Weise CO₂. Wir brauchen den Wald für unser Klima. Deshalb gibt es nur eine Lösung: Aufforsten und pflanzen! Wir fordern den Umbau von Monokulturen in stressresistente und nachhaltige Mischwälder. Wir wollen, dass durch chemische Düngung und Pflanzenschutzmittel belastete Ackerflächen in Wald umgewandelt werden. Nur so kann Wald seine Bestimmung als wichtiger Klimaschützer mehren. Deutschland hat jetzt einen Waldflächenanteil von 32 %, wir fordern ein Ziel von 40 %.
Wir brauchen unseren Wald und unser Wald braucht uns
Klimaschutz ist in aller Munde. Wissenschaft und Forschung suchen nach Möglichkeiten, um CO2-Emissionen zu vermeiden. Während besonders medienwirksam neue Elektroautos oder alternative Energien in Szene gesetzt werden, bleibt ein wichtiger Akteur im Klimaschutz außen vor: unser Wald. Denn wie kaum ein anderes Material bindet Holz CO2 und trägt somit aktiv zum Schutz der Atmosphäre und somit unseres Klimas bei. Wir denken, dass das Augenmerk verstärkt auf Holz gelegt werden muss. Es bewahrt unsere Zukunft, indem es als riesiger CO2-Speicher funktioniert und jeder nachwachsende Baum weiteres CO2 bindet.
Ohne Bäume kein Klimaschutz – Aufforsten!
In der Praxis wurde gerade in der Waldwirtschaft zu lange auf Monokulturen gebaut. Was es bedeutet, wenn Wälder überwiegend in Monokulturen wachsen, haben uns die letzten Jahre jedoch deutlich vor Augen geführt. Bei trockenen Sommern vertrocknet der Wald und wird anfällig für Schädlingsbefall, ist kaum resistent gegen Stürme oder Extremwetter. Und durch die Trockenheit steigt die Gefahr von Waldbränden. Eine sinnvolle Alternative sind funktionierende Mischwälder mit heimischen Baumarten, die durch resistente Arten ergänzt werden. Durch eine auf den Standort ausgerichtete, regionale Mischung im Wald erhöhen wir die Stressresistenz und sichern langfristig die aktuell effizientesten CO2-Speicher, die wir haben – unsere Wälder.
Umwandlung von Grenzertragsböden in Mischwald
Wir brauchen mehr Bäume, das ist unbestritten. Ein Schritt zum nachhaltigen Mischwald ist das Aufforsten. Das heißt, dass wir geeignete Flächen identifizieren müssen, insbesondere Grenzertragsböden (also landwirtschaftliche Flächen, die nur mit hohem Chemieaufwand wirtschaftliche Erträge bringen), um diese in Wald umzuwidmen.
Mit der Renaturierung dieser Flächen erhöhen wir zum einen unsere Speicherkapazitäten für CO2. Zum anderen profitieren wir von einem wichtigen Nebeneffekt: Wir schaffen neuen Lebensraum für Insekten und Tiere. Wir tragen mit mehr Wald zu mehr Biodiversität bei.
Mit unserer Arbeit wollen wir Waldbesitzer zum Aufforsten animieren, Landwirte ermuntern, Ackerflächen, insbesondere Grenzertragsböden, in Wald umzuwandeln und die öffentlichen Stellen auffordern, mehr für die Förderung unserer Wälder zu tun. Es war ein wichtiger Schritt, die Energiewende zu beschließen. Doch es wäre fatal, wenn einfache Lösungen zur Speicherung von CO2 wie die Aufforstung von Wäldern sowie auch die Umwidmung von Ackerland in Wald nicht die Beachtung fänden, die ihnen gebührt. Wir brauchen den Wald und er braucht deshalb unsere Unterstützung!
Zudem fordern wir, dass für jedes Fällen eines Baumes in einem Siedlungsgebiet mindestens die doppelte Anzahl an Bäumen nachgepflanzt wird und dass im Forst für jeden Quadratmeter gerodeter Wald die doppelte Fläche wieder aufgeforstet wird.
Nachhaltigem Bauen gehört die Zukunft. Deshalb fordern wir, dass Holzbau öffentlich gefördert wird. Bund, Länder und Kommunen müssen dabei Vorbilder sein und öffentliche Gebäude ebenfalls mit Holz bauen.
Mit Förderung Anreize für den Holzbau schaffen
Verbraucherinnen und Verbraucher werden von der öffentlichen Hand mit Bafa-Förderung oder KfW-Krediten unterstützt, wenn sie auf umweltfreundliche Heizsysteme umsteigen. Ebenso winkt eine Förderung beim Bau von Energiesparhäusern oder für die Wärmedämmung im Bestand. Während das Heizen mit Holz durch die Förderung von Pellet- oder Hackschnitzelheizungen teilweise gefördert wird, entfällt die Förderung für den Holzbau komplett. Doch wir denken, dass nachhaltiges Bauen nur mit entsprechender Förderung weitere Verbreitung findet. Das beste Beispiel findet man beim Blick über den Tellerrand in Schweden. Dort entschloss sich die Stadt VäxyÖ 2006 eine moderne Holzstadt zu werden und begann ab 2007 mit dem Bau von achtgeschossigen Holzhäusern. Bis 2017 stieg der Marktanteil im Holzbau beim mehrgeschossigen Wohnungsbau auf 21 %, bis 2025 ist ein Gesamtmarktanteil bei allen Neubauten von 30-35 % möglich. Ein kraftvolles politisches Statement wirkt marktaktivierend. Diese Unterstützung brauchen wir auch in Deutschland, vor allem auf kommunaler Ebene und bei Wohnbaugenossenschaften.
Holzbau bedeutet echte Nachhaltigkeit
Wer Hölzer für den Holzbau verwendet, handelt wirklich nachhaltig. Zum einen ist Holz ein nachwachsender Baustoff. Es werden also keine endlichen Ressourcen verwendet. Zum anderen fungiert Holz als effizienter CO2-Speicher. Werden Häuser mit Holz gebaut, lässt sich somit im Gegensatz zu Beton viel CO2 speichern anstatt es wie bei der Betonherstellung freizusetzen.
Für uns ist es deshalb verwunderlich, dass der Holzbau nicht gefördert wird. Zumal die Styropor-Dämmstoffe bei vielen Altbausanierungen/Passivhäusern alles andere als nachhaltig sind, aber dennoch gefördert werden.
Öffentliche Gebäude sollten Vorreiter werden
Neben einer effizienten Förderung des Holzbaus ist die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand ein weiterer wichtiger Faktor für die Verbreitung der nachhaltigen Holzbauweise von Gebäuden. Wenn die öffentliche Verwaltung schon bei der Energiewende nicht mit E-Autos oder entsprechenden alternativen Fortbewegungsmitteln voranschreiten konnte bzw. kann, sollte sie sich nicht genauso beim Holzbau verstecken. Wir fordern deshalb die konsequente Verwendung des nachhaltigen Baustoffs Holz in öffentlichen Gebäuden. Immobilien des Bundes, der Länder oder Kommunen sollten grundsätzlich alle wichtigen Aspekte der Nachhaltigkeit erfüllen. Holz ist für ein solches Ziel unersetzlich. Es sollten für Kommunen die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, Holzbau oder Holzbauquoten in Bebauungsplänen vorschreiben zu können.
Der GD Holz unterstützt unter anderem den „Deutschen Holzbaupreis“. Dieser ist ein hervorragendes Medium, um auf das Bauen mit Holz aufmerksam zu machen.
Holz ist ein nachwachsender, klimaneutraler Baustoff mit einer langen Tradition und vielversprechender Zukunft. Zu lange wurde Holz in der Bauwirtschaft zu wenig berücksichtigt. Deshalb müssen die Gesetzgeber handeln und Holz in den Landesbauordnungen priorisieren!
Wir können nachhaltiger bauen: Mit Holz!
Nachhaltigkeit wird heute aller Orten gepredigt, gefordert und doch nicht immer umgesetzt. Besonders deutlich wird das in der Bauwirtschaft. Stahl, Glas und Beton dominieren vor allem im mehrgeschossigen Hochbau das Feld, während es viele andere ressourcen- und energieschonendere Baustoffe gibt. Die Lösung liegt so nah und wächst im wahrsten Sinne des Wortes vor unserer Haustür: Holz!
Wie ist die Situation?
Aus der Historie heraus wurden die Anforderungen an den Feuerwiderstand von Bauteilen mit den Anforderungen an die Brennbarkeit von den verwendeten Baustoffen verknüpft. Deshalb kam es zu den holzfeindlichen Regelungen in den Landesbauordnungen. Aktuell haben nur Baden-Württemberg, Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfalen verstanden, dass Holz ein elementarer Bestandteil einer nachhaltigen Bauwirtschaft ist und ihre Regelungen geändert. Bereits 2015 hat die baden-württembergische Landesregierung die holzfreundlichste Landesbauordnung der Republik beschlossen. Holz spielt dort eine sehr zentrale Rolle. So wird es Bauherren u.a. durch kürzere Genehmigungsverfahren erleichtert, Häuser in Holzbauweise zu errichten. In Berlin wurde die Landesbauordnung 2018 holzbaufreundlich novelliert. Hessen hat im gleichen Jahr eine neue Holzbaurichtline erlassen, die sich in der Bauordnung wiederfindet. Seit dem 01.01.2019 hat Nordrhein-Westfahlen gleichgezogen.
Doch Deutschland besteht aus 16 Bundesländern und es ist Zufall, wo der Bauherr bauen möchte Im Holzbau zeigt sich, wie mühsam der Weg für Innovationen im föderalen Deutschland ist, bis sie sich im Baurecht niederschlagen. Während es in den bereits genannten Bundesländern durch Anpassung der Landesbauordnungen nun einfacher möglich ist, mit Holz zu bauen, ist im Rest der Republik im Holzbau bürokratischer Hürdenlauf angesagt. Immerhin hat sich die neue brandenburgische Landesregierung in ihrem Koalitionspapier darauf verständigt, eine Holzbauinitiative zu starten und die Landesbauordnung zu novellieren. Das Gleiche wird von den Verantwortlichen in Thüringen gefordert.
Angesichts drängender Fragen im Klimaschutz stellt sich die Frage, warum nicht alle Bundesländer ihre Landesbauordnungen holzfreundlich gestalten, und zwar sofort.
Holz ist ein viel intelligenterer Werkstoff als landläufig gedacht wird
Massives Holz bietet mit seinen Materialeigenschaften beste Voraussetzungen für den Bau. Holz ist elastisch, leicht zu bearbeiten, aber dennoch stabil, belastbar und von hoher Lebensdauer. Hier hilft nur ein kurzes Nachdenken: Aus welchem Material sind vermutlich die ältesten Dachstühle in Deutschland errichtet worden? Die ältesten Holzfachwerkhäuser in Esslingen, Göttingen und Limburg/Lahn sind aus dem 13. Jahrhundert. Aus welchem Material sind die Grundgerüste von Fachwerkhäusern gebaut? Richtig: aus Holz!
Stattdessen behindert die Bürokratie auch heute noch in vielen Bundesländern den mehrgeschossigen Holzbau. Dabei zeigen nicht nur die Projekte wie das Holzhochhaus HoHo in Wien oder Holzhochhausprojekte in den USA oder Norwegen, was mit Holz im Bau alles möglich ist.
Wir sind überzeugt von Holz als Baustoff, deshalb fordern wir, dass alle Landesbauordnungen in Deutschland sich für die Zukunft entscheiden und bürokratische Schranken beim Holzbau endlich fallenlassen!
Holz wird in Zukunft als ökologischer Baustoff eine zentrale Rolle bei der Planung und Umsetzung von Gebäuden spielen. Deshalb muss sich die Ausbildung von Architektinnen und Architekten dem Bedarf anpassen. Wir fordern, dass der Holzbau zu einem zentralen Fach im Architektur-Studium wird. Nur so wird sichergestellt, dass das Bauwesen sich den neuen Erfordernissen an Ökologie und Nachhaltigkeit anpassen kann! Holz wird in Zukunft als ökologischer Baustoff eine zentrale Rolle bei der Planung und Umsetzung von Gebäuden spielen. Deshalb muss sich die Ausbildung von Architektinnen und Architekten dem Bedarf anpassen. Wir fordern, dass der Holzbau zu einem zentralen Fach im Architektur-Studium wird. Nur so wird sichergestellt, dass das Bauwesen sich den neuen Erfordernissen an Ökologie und Nachhaltigkeit anpassen kann! Es ist eine Sache, dass Holz in der privaten Bauwirtschaft oft nur für das Errichten von Dachstühlen zum Einsatz kommt. Doch es ist eine andere Sache, dass die Vordenker für neue Gebäude schon während ihres Studiums nicht ausreichend in Kontakt mit dem Holzbau kommen. Es fehlt schlicht an Architektinnen und Architekten, die sich intensiv mit dem Holzbau beschäftigt haben.
Holz wird in Zukunft als ökologischer Baustoff eine zentrale Rolle bei der Planung und Umsetzung von Gebäuden spielen. Deshalb muss sich die Ausbildung von Architektinnen und Architekten dem Bedarf anpassen. Wir fordern, dass der Holzbau zu einem zentralen Fach im Architektur-Studium wird. Nur so wird sichergestellt, dass das Bauwesen sich den neuen Erfordernissen an Ökologie und Nachhaltigkeit anpassen kann! Es ist eine Sache, dass Holz in der privaten Bauwirtschaft oft nur für das Errichten von Dachstühlen zum Einsatz kommt. Doch es ist eine andere Sache, dass die Vordenker für neue Gebäude schon während ihres Studiums nicht ausreichend in Kontakt mit dem Holzbau kommen. Es fehlt schlicht an Architektinnen und Architekten, die sich intensiv mit dem Holzbau beschäftigt haben.
Wo Holz Sinn ergibt, sollte auch Holz verwendet werden
Nicht erst Hochhäuser wie das HoHo in Wien zeigen, dass Holz ein zukunftsfähiger, extrem robuster und zugleich flexibler Baustoff ist. Holz wird bereits seit vielen Jahrhunderten für den Hausbau verwendet. Doch mit dem Aufkommen von Porenbeton und gegossenem Beton ist Holz ins Hintertreffen geraten. Modernes Bauen bedeutet für viele Architekten und Bauplaner leider immer noch Bauen mit Beton. Dabei wird nicht nur missachtet, wie flexibel und vielseitig Holz ist, sondern auch vergessen, dass es sich bei Holz um einen nachwachsenden, CO₂-speichernden Rohstoff handelt. Der für Beton notwendige Sand hingegen wird bei steigendem Baubedarf weltweit immer knapper. Zudem ist die Energiebilanz von Zement schlechter. Deshalb ist ein Umdenken beim Bauen unbedingt notwendig, wenn wir unseren Lebensstandard auch in Zukunft beibehalten wollen. Und das Umdenken beginnt nicht beim Verbraucher und Auftraggeber, sondern bereits in der Ausbildung für Architekten.
Architekten brauchen Know-how und Mut im Holzbau
Es ist verständlich, dass viele Architekten Holz bei der Bauplanung kaum in Betracht ziehen, wenn sie sich mit diesem Werkstoff kaum auskennen. Deshalb muss sich die Ausbildung für Architekten ändern. Wir fordern die Einführung des Pflichtfachs „Holzbau“ im Architekturstudium. Darüber hinaus müssen sich Architekten in einem Pflicht-Praktikum mit Holzbau beschäftigen. Nur mit diesen Maßnahmen stellen wir sicher, dass wir auch in Zukunft Experten haben, die wissen, welche Möglichkeiten Holz beim Bau bietet und wie der nachwachsende Baustoff bestmöglich eingesetzt werden kann!
Wir werden unserer Verantwortung als Gesamtverband Deutscher Holzhandel e.V. nachkommen und werden Gespräche mit der deutschen Architektenkammer und den Hochschulen führen. Darin wollen wir für unser Anliegen werben und wertvolle Überzeugungsarbeit für ein zukunftsfähiges, weil nachhaltigeres Bauwesen leisten!
Wir fordern, dass die Berufsausbildung in Handel und Handwerk besonders gefördert wird. Nur mit qualifizierten Mitarbeitern ist sichergestellt, dass unser Mittelstand auch noch in 10 oder 20 Jahren seinem exzellenten Ruf gerecht wird. Wir brauchen mehr Macher!
Holz wollen alle haben, aber es fehlt die Förderung
Verbraucherinnen und Verbraucher freuen sich über Betten, Tische, Schränke oder Musikinstrumente, Küchen und Böden aus Holz. Sie erfreuen sich an der natürlichen Maserung hochwertiger Hölzer, lieben den Geruch von Holzbalken im eigenen Zuhause und schätzen die Stabilität und Dauerhaftigkeit von Massivholzmöbeln. Wir heizen mit Holz, bauen mit Holz, leben täglich mit Holz. Ist die große Beliebtheit des Materials nicht Grund genug, Ausbildungen zu fördern, die mit Holz zu tun haben?
Wir brauchen Holz als zukunftsfähigen, ökologisch sinnvollen Rohstoff
Holz ist ein ökologischer, CO2-neutraler Roh-, Brenn- und Baustoff, der nachwächst und als Wald in Deutschland zum natürlichen Bestandteil unserer Kulturlandschaft gehört. Der Anbau, die Nutzung und die Verarbeitung von Holz sind Bestandteil eines umweltbewussten Umgangs mit natürlichen Ressourcen. Umso wichtiger ist es, dass wir Menschen dazu ausbilden, die auch in Zukunft mit diesem wertvollen Rohstoff sinnvoll und nachhaltig arbeiten können.
„Beruf Holz“: So vielfältig und lebendig ist keine andere Branche
Denken wir an Holz und die damit verbundenen beruflichen Möglichkeiten, eröffnet sich ein weites Spektrum an Berufsbildern. Es beginnt bei den Förstern, die unsere Wälder hegen und pflegen. Mit ihrer Arbeit legen sie die Grundlage für hochwertige Hölzer, die von der Holzwirtschaft nachhaltig geerntet und im Sägewerk weiterverarbeitet werden. Im Holzhandel wird das Naturmaterial schließlich an das Handwerk vertrieben. Ob Zimmerer, Dachdecker, Schreiner, Parkettleger oder Polsterer, sie alle arbeiten mit Holz. Dabei vertrauen sie auf ihre fundierte Ausbildung. Das Wissen wird im Holzhandwerk seit Jahrhunderten vom Meister auf den Lehrling und Gesellen übertragen. Jeder neue Schreinermeister, Zimmerermeister oder Dachdeckermeister steht heute in dieser langen und stolzen Tradition, die mittlerweile mit der Digitalisierung eine sinnvolle Ergänzung gefunden hat.
Holz lebt und schafft Zukunftsperspektiven! Und zwar im Handwerk. Deshalb muss es Förderungsmaßnahmen für den „Beruf Holz“ geben!
Wie stellen wir uns eine Förderung vor?
Berufe im Holzsektor sind zukunftssicher, weil Holz ein wichtiger Bestandteil in nahezu allen Lebensbereichen ist. Letztlich entscheidet der Zustand unserer Wälder nicht nur darüber, wie wir weiterhin mit Holz wirtschaften können, sondern wie es um unser Klima bestellt ist.
Für das Handwerk werden verstärkt Experten und Macher gebraucht, die in ihrer Freude und Leidenschaft für das Thema Holz gestärkt werden. Sie sind unsere Zukunft.
Wie stellen wir uns eine Förderung vor?
Holz muss vom Wald zum Sägewerk zum Handel zum Handwerk und zum Endkunden transportiert werden und das selten mit dem Paketdienst. Wir sind angewiesen auf gut ausgebildete LKW-Fahrer angewiesen und brauchen auch hier Unterstützung: Der Führerschein muss wieder billiger werden, Verwaltungsaufwand im Verkehrswesen entrümpelt, Arbeitsagenturen sollen Kosten bei Langzeitarbeitslosen übernehmen.
Reicht der deutsche Wald bei nachhaltiger Bewirtschaftung in Zukunft aus, um den hiesigen Holzbedarf zu decken? Wenn wir das Bauen mit Holz auch für künftige Generationen stärken wollen, müssen wir diese Frage stellen. Deshalb müssen bestehende Handelshemmnisse für den Import von nachhaltigem und legal geerntetem Holz fallen. Wir fordern den Abbau von Zöllen und den Verzicht auf Kontingente, wie sie z. B. bei Sperrholz üblich sind.
Freier Handel mit Holz ist Voraussetzung für nachhaltige Holzwirtschaft und CO2-Speicherung
Unsere Wälder werden zunehmend ökologischer bewirtschaftet das sieht man an der Zunahme der FSC®- oder PEFC-zertifizierten Waldflächen deutlich. Die positive Konsequenz sind ökologisch diverse Mischwald-Systeme, die viel CO2 binden können. Für den weiter steigenden Bedarf an Holz in Deutschland muss aber auch der globale Handel mit Holz erleichtert und verstärkt werden.
Der Weg: keine Zölle, keine Kontingente, keine Handelshemmnisse
Wenn der Handel mit Holz von Zöllen und Kontingenten befreit wird, stärkt das nicht nur die hiesige holzverarbeitende Wirtschaft und entlastet heimische Verbraucher. So sorgt ein globaler, nachhaltiger Holzhandel dafür, dass Wälder schonend bewirtschaftet werden und dadurch Holz als CO2-Speicher sinnvoll genutzt wird, statt Brandrodung oder Verrottung.
Nutzung von Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern ist aktiver Waldschutz
Der Import von Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern trägt aktiv dazu bei, dass diese Wälder erhalten bleiben. Die lokale Bevölkerung kann so ihren Lebensunterhalt bestreiten und es wird verhindert, dass der Wald in landwirtschaftliche Nutzfläche umgewandelt wird. Bilder von brennenden Wäldern in Brasilien oder Indonesien sind omnipräsent in den Medien – gelegte Brände, um Flächen für Palmöl, Soja oder Rinder zu gewinnen, die später auch auf deutschen Tellern landen.
EU-Holzhandelsverordnung sorgt für legales Holz
Die EU-Holzhandelsverordnung (EUTR) – gültig in allen EU-Staaten – verpflichtet Holzimporteure, eine Sorgfaltspflichtregelung anzuwenden, um sicher zu stellen, dass importiertes Holz aus legalen Quellen kommt. Die Einhaltung der EUTR wird in Deutschland und einigen Nachbarländern streng überwacht. Es ist jedoch ein offenes Geheimnis, dass die Behörden mancher europäischen Staaten kaum Kontrollen durchführen oder sehr niedrige Standards ansetzen. Dadurch kann Holz aus kontroversen Quellen in die EU gelangen und hier zu geringen Preisen angeboten werden. Deutsche Importeure, die durch hohen Personal- und Kostenaufwand den Import solcher Hölzer verhindern, sind dadurch einer massiven Marktverzerrung ausgesetzt. Wenn illegal geschlagenes Holz in der EU ausgeschlossen werden soll, muss die Politik hier dringend handeln und gegebenenfalls einzelne Mitgliedsländer zur ordnungsgemäßen Umsetzung geltender Gesetze zwingen. Gleiches Recht für alle in der EU.